OpenType-Infos

Was ist OpenType?

OpenType ist ein von Adobe und Microsoft in den 90er-Jahren gemeinsam entwickeltes Font-Format. Die ersten Spezifikationen wurden 1997 veröffentlicht, die ersten OpenType-Fonts kamen 2000 auf den Markt. Heute werden die meisten neuen Fonts in OpenType veröffentlicht. Dieses Format kann daher als Industriestandard betrachtet werden.

OpenType unterstützt Unicode™, was zur Folge hat, dass OpenType-Fonts umfangreiche Zeichensätze enthalten können: Ein OpenType-Font kann über 65.000 Zeichen enthalten! Im Vergleich mit älteren Formaten bedeutet dies einen erheblichen Zuwachs: Die meisten PostScript- und TrueType-Fonts boten nur Platz für 256 Zeichen.

Unicode bedeutet auch, dass wesentlich mehr Sprachen unterstützt werden können als mit PostScript- oder TrueType-Fonts. OpenType-Fonts benötigen keine getrennten Fonts für verschiedene Sprachengruppen (Western Roman, CE, Baltic, etc.), stattdessen sind sie alle in ein und demselben Font eingebunden. Außer den Zeichen für westeuropäische Sprachen (ISO Latin 1, usw.) mit ihren Akzenten gehören zu diesen Fonts häufig Zeichen für zentral- und osteuropäische Sprachen sowie kyrillische und griechische Zeichen. Manche Fonts enthalten auch chinesische, japanische, koreanische, hebräische oder arabische Zeichen. Fonts für Sprachen, die von rechts nach links geschrieben werden (z. B. Arabisch), benötigen eventuelle spezielle Anwendungen und/oder Systemunterstützung.

Dank OpenType kann jeder Benutzer auch mit komplexeren typografischen und sprachspezifischen Besonderheiten arbeiten. Dazu gehören bei OpenType-Fonts häufig zahlreiche spezielle Zeichen wie z. B. Ligaturen, Titel und Schwungbuchstaben, Mediävalziffern, Kapitälchen, Brüche und historische Zeichen. In der Vergangenheit mussten diese so genannten Experten-Zeichensätze in eigenen Font-Dateien abgelegt werden. Der Satz mit erweiterten typografischen Besonderheiten gestaltete sich damit sehr mühsam.

Führende Anbieter von Betriebssystemen haben große Anstrengungen unternommen, um die Verwendung von OpenType-Fonts in neuen und auch in einigen älteren Versionen ihrer Software zu ermöglichen. Es gibt aber immer noch Anwendungen, die entweder überhaupt nicht mit OpenType umgehen oder nicht alle Möglichkeiten von OpenType nutzen können. Dies hängt davon ab, in welchem Umfang die jeweilige Anwendung Unicode unterstützt. Adobe InDesign, Illustrator und Photoshop CS unterstützen mehrere Codepages und komplexe Typografie- und Layout-Merkmale. Auch die neuesten Versionen von Microsoft Word, Quark XPress und CorelDRAW sind OpenType-fähig. OpenType-Fonts können auch in nicht OpenType-fähigen Anwendungen genutzt werden. In diesen Anwendungen sind jedoch nur die ersten 256 Zeichen jedes Zeichensatzes (der Grundzeichensatz für westeuropäische Sprachen mit lateinischer Schrift) verwendbar. Die erweiterten Sprach- oder Typografieoptionen der OpenType-Fonts werden daher in diesen Fällen nicht unterstützt. Wenn Sie mit einer nicht OpenType-fähigen Anwendung arbeiten, was auf ältere Versionen von Adobe oder Quark und auf die meisten Macromedia-Produkte zutrifft, sollten Sie vielleicht PostScript oder TrueType beibehalten, bis Ihre Anwendung aktualisiert wird.

OpenType vereinfacht die Verwaltung der Fonts und den Arbeitsablauf für Ihre Publikationen, da alle benötigten Zeichen für ein Dokument in ein und derselben plattformübergreifenden Font-Datei zusammengefasst werden können, die während des gesamten Arbeitsprozesses verwendet werden kann. Anwendungen und Betriebssysteme können darüber hinaus die Quelle und die Integrität der OpenType-Fonts überprüfen, da jeder Font mit einer digitalen Signatur gekennzeichnet ist. Dies ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Font-Raubkopien.

OpenType-Fonts von Linotype.

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