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Außergewöhnliche Headlineschriften: zehn Top Display Fonts

Mit ihrer hervorgehobenen Position spielen Überschriften in der Gestaltung eine zentrale Rolle. Die Wahl der passenden Schrift beeinflusst den Charakter des gesamten Designs. Deshalb möchten wir Ihnen nachfolgend ein paar Tipps zur Gestaltung von Headlines geben.

Im engeren Sinn dienen Überschriften der Textgliederung. Sie stellen den Titel dar und Zwischenüberschriften helfen dabei, in längeren Texten den Überblick zu behalten. Spricht man in der Gestaltung aber von Headline-Schriften, denkt man an einen größeren Einsatzbereich. Magazintitel und Covergestaltung gehören genauso dazu wie die großen Bereiche des Produktdesigns und des Akzidenzsatzes.
Allen Einsatzszenarien gemein ist, dass es nicht um die Bildung einer Wortmarke wie im Logodesign geht, sondern kurzer, lesbarer Text dargestellt werden soll. Da allerdings die Lesbarkeit nicht an erster Stelle steht und in der Regel eine etwas größere Schriftgröße zum Einsatz kommt, hat man bei der Schriftwahl mehr Möglichkeiten. So brauchen zum Beispiel sehr detailreiche Schriften eine bestimmte Größe, um ihren Charakter entfalten zu können. Schriften, die in kleinen Größen nur schwer oder gar nicht lesbar sind, können in Headlines eine gute Figur machen. Und natürlich gibt es auch unzählige Schriften, die im Textbereich eingesetzt werden können, in Headline-Größen aber mehr Details präsentieren und damit einen feineren Charakter bekommen.
Verschiedene Überlegungen sollten Sie bei der Wahl der richtigen Schrift leiten.
An erster Stelle steht dabei natürlich der zur Aussage des Projektes passende Charakter. Muss die Schrift eine freundliche oder technische Ausstrahlung haben? Darf sie verspielt und exotisch sein oder muss sie einen klaren und nüchternen Charakter haben? Darüber hinaus wird gerne mit einem Kontrast zwischen Headline- und Textschrift gearbeitet. Der einfachste Kontrast ist die schon angesprochene Größe, in der sich Überschriften vom Text unterscheiden. Gängig ist ebenso eine Unterscheidung in der Strichstärke, die zum Beispiel den Regular-Schnitt für den Text und eine extrem dünne Variante für die Überschriften vorsieht. Aber auch das geschickte Spiel mit Stilen kann den Überschriften die notwendige Aufmerksamkeit bringen. Kombinieren Sie zum Beispiel eine Groteske im Text mit einer Serifenbetonten (Slab Serif) in den Überschriften. Eine Variante, die auch umgekehrt funktioniert. Achten Sie aber zugunsten eines harmonischen Gesamtbildes darauf, gerade wenn Sie unterschiedliche Stile und Familien kombinieren, dass die verwendeten Schriftfamilien über eine ähnliche Mittellänge verfügen und sich damit harmonisch ergänzen.

Um Ihnen die Auswahl etwas zu erleichtern, stellen wir im Folgenden zehn Schriften vor, die sich universell bestens für Headlines einigen. Lassen Sie sich inspirieren!


Serifenlose Schriften

Viele Groteskschriften können mit einem klaren und relativ neutralen Charakter punkten und sind in den Überschriften der bevorzugte Partner für die, in langen Texten gerne benutzen, Serifenschriften.
Total up-to-date wirkt die sehr fette Akko Rounded Black von Akira Kobayashi. Die technisch anmutende und sehr reduzierte Grundform der humanistischen Grotesken wirkt dank der abgerundeten Ecken und der leicht nach außen gewölbten Strichführung sehr freundlich und warm.


Eine sehr große x-Höhe verleiht der Klint Extended Italic von Hannes von Döhren einen großzügigen und offenen Charakter, der durch die erweiterte Laufweite unterstützt wird. Leicht geschwungene Linienabschlüsse nehmen in der Italic das technische Flair der quadratischen Grotesken (Square Sans) etwas zurück, ohne es vollständig zu unterdrücken. Die relativ leicht gestaltete Italic zeigt dadurch einen edlen und warmen, aber dennoch modernen Charakter.


Ähnlich edel, aber zurückhaltender und technischer, präsentiert sich die Scene Light Italic von Sebastian Lester. Die sehr neutralen Buchstaben der Schrift erinnern etwas an eine Schablone und wirken fast schon ein bisschen kühl.


Deutlich lebendiger wirkt dagegen die Nami Bold von Adrian Frutiger und Akira Kobayashi. Ein deutlicher Kontrast in der Strichstärke, leicht gebogene Aufstriche und abgeschrägte Linienenden geben dieser Serifenlosen einen sehr humanistischen und freundlichen Charakter. Einen historischen, fast schon archaischen Klang bekommt die Nami, wenn Sie die lapidaren Alternativzeichen einsetzen.


Auch die Mundo Sans Black von Carl Crossgrove ist als humanistische Groteske gestaltet. Ihr sehr neutraler und zurückhaltender Charakter eröffnet der Schrift ein sehr großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Für etwas Auflockerung sorgen die runden Punkte und die leicht abgeschrägten Linienenden.


Einen ganz eigenen Weg beschreitet die ITC Handel Gothic Bold Italic von Rod McDonald. Die sehr reduzierten Buchstaben greifen an vielen Stellen geometrische Grundformen auf und wirken konstruiert. Der sehr technische und futuristische Charakter der ITC Handel Gothic wird in der Italic zum Beispiel durch den gerundeten Fuß des gemeinen „l“ oder die geschwungene Unterlänge im „f“ ein wenig zurückgenommen.



Antiquas

Auch wenn Schriften mit Serifen in Headlines nicht die Popularität der Grotesken erreichen, passt ihr etwas gediegener und stabiler Charakter zu zahlreichen Anwendungen. Gerade die Italic-Schnitte stehen häufig an der Grenze zu Schreibschriften und Kalligrafie und sorgen damit für zusätzliche Dynamik in der Gestaltung.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Rameau Semibold Italic von Sarah Lazarevic. Klassische Eleganz kombiniert die Schrift Rameau geschickt mit der freundlichen und lebendigen Ausstrahlung einer Handschrift.


Die Frutiger Serif Condensed Heavy Italic von Adrian Frutiger und Akira Kobayashi wirkt im Vergleich deutlich kräftiger. Ein starker Kontrast in der Strichstärke, konische, fein ausgezogene Serifen und Linienabschlüsse im Stil einer Federschrift geben der Frutiger Serif ihren besonderen, sehr individuellen Charakter.



Schreib- und Zierschriften

In Headlines können Sie auch Schriften einsetzen, die für den Mengensatz komplett ungeeignet sind und mit einem persönlichen und individuellen Charakter ihr Design auflockern.
So passt zum Beispiel die den Werbeschriften der 1930er Jahre nachempfundene Stempel Elan Bold von Frank Grießhammer perfekt sowohl zu serifenbetonten (Slab Serif) wie auch zu Groteskschriften. Die nahezu monolinearen, untereinander verbundenen Buchstaben erzeugen dabei ein lebendiges, freundliches und sehr interessantes Schriftbild.


Den Charakter von Stencilschriften greift die sehr fette Balega von Jürgen Weltin auf. Dabei geben die spitz auslaufenden Formen vor allem den Versalien einen fast schon scharfen Charakter, der allerdings von den weicheren und rundlicheren Gemeinen wieder aufgefangen wird. Der hohe Wiedererkennungswert der Balega macht sie zur idealen Headlineschrift, die auch Ihrer Gestaltung die nötige Individualität verleiht.

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