Hebräische Schriften
Dank der großen Schriftenbibliothek des israelischen Schriftenhauses MasterFont sind über 800 hebräische Schriftfamilien bei Linotype verfügbar. Auch für Klassiker wie Helvetica® oder Times New Roman® sind mittlerweile Schriftausbauten in hebräischer Sprache vorhanden.
Die hebräische Schrift
Ursprünglich würde die hebräische Sprache in der althebräischen Schrift geschrieben, die sich wie die griechische Schrift aus der phönizischen Schrift ableitet.
Die folgende Auflistung zeigt beispielhafte Unterschiede in der Schriftform:
Althebräischer Buchstabe | Hebräischer Buchstabe in moderner Quadratschrift |
Name |
Aleph | ||
Gimel | ||
Lamed | ||
Tet |
Die althebräische Schrift wurde bereits im 2. Jahrhundert durch jüdische Würdenträger für religiöse Texte als ungeeignet erklärt. Seit diesem Zeitpunkt wird die aus dem aramäischen entwickelte hebräische Quadratschrift verwendet.
Die Abbildung zeigt eine (moderne) hebräische Quadratschrift, von rechts nach links geschrieben Das hebräische Alphabet besteht aus 22 Konsonanten. Es wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Wie im Arabischen wird von rechts nach links geschrieben und gelesen. Der Text ist beim Lesen selbst zu vokalisieren. Allerdings werden vier der Konsonanten auch dazu eingesetzt, um Vokale darzustellen. Darüber hinaus gibt es bei fünf Buchstaben eine gesonderte Endform, die in der nachfolgenden Tabelle in der zugehörigen Spalte „Endform“ ebenfalls dargestellt wird.
Buchstabe | Endform | Name | Zahlenwert |
Aleph | 1 | ||
Beth | 2 | ||
Gimel | 3 | ||
Daleth | 4 | ||
He | 5 | ||
Waw | 6 | ||
Zajin | 7 | ||
Chet | 8 | ||
Tet | 9 | ||
Jod | 10 | ||
Kaph | 20 | ||
Lamed | 30 | ||
Mem | 40 | ||
Nun | 50 | ||
Samech | 60 | ||
Ajin | 70 | ||
Pe | 80 | ||
Tzade | 90 | ||
Qoph | 100 | ||
Resch | 200 | ||
Schin | 300 | ||
Taw | 400 |
Eine Besonderheit sind die aus Punkten und kleinen Strichen bestehenden Vokalzeichen, die im kirchlichen Kontext dazu dienen, die Lesung des aus Konsonanten bestehenden Textes der Heiligen Schrift für den Gottesdienst durch ein so genanntes System der Vokalisation klar zu definieren.
Abbildung: Ausführung der Vokalisation am Beispiel von Textfragmenten des Psalm 18
Somit sind Schriften, die diese Buchstaben mit den zugehörigen Vokalzeichen enthalten, eine wesentliche Voraussetzung zur korrekten schriftlichen Darstellung von biblischen Texten. Für den modernen Satz sind sie hingegen abkömmlich. Wir empfehlen daher, sich in der Zeichentabelle zunächst einen Überblick über die enthaltenen Satzzeichen zu verschaffen, um sicherzustellen, daß der entsprechende Font den von Ihnen gewünschten Verwendungszweck erfüllt (z.B. den Satz von biblischen Texten unter Verwendung von Vokalzeichen). Im Zweifel entscheiden Sie sich für die moderne Ausführung im OpenType-Format mit einem vollständigen Satz von Vokalzeichen (z.B. Helvetica Hebrew).
Abbildung: Ausschnitt der Zeichentabelle Helvetica Hebrew (mit enthaltenen Vokalzeichen)